Figures, den 10.08.13
Heute ist noch nicht viel passiert. Wir sitzen zu viert (Hannah, Lea, Thomas und Ich) im Café und genießen ein Frühstück. Jörn ist in das Paradies gefahren und wir geben uns den künstlerischen Genüssen Salvador Dalís hin. Die Postkarten sind fast fertig und ich bin echt glücklich. Der Urlaub entspannt meine Seele, wie auch immer das funktioniert. Wahrscheinlich eine Mischung aus den klimatischen Zuständen, den Charakter Spaniens und dem Gefühl eine Unendlichkeit von Möglichkeiten zu haben. Ich habe noch nie so harmonische Naturwunder in ihrer Vielheit beobachten können. Es passt alles perfekt zusammen, wie ein präzises Uhrwerk, obwohl eine Prise chaotischer Zufälle unsere Umstände immer wieder versüßen. In Rückblick auf die Gruppendynamik hat sich die Urlaubsstimmung wieder eingefangen. Alle sind weitestgehend entspannt, doch auch wenn das Ende des Urlaubs schon wieder an die Tür klopft, sind es bis dahin drei Ewigkeiten hin. Unsere Herzen sind schon erquickt, durch bevorstehende Impressionen, die garantiert kommen und uns für lange Denkarten und -weisen bestimmen werden. Ich muss jetzt weiter Urlaub machen.
Eier auf dem Dach,
Brot an der Wand.
Was kann das bedeuten?
Wir sind im Dalí-Land!
Im Bus nach St. Feliu de Guixols, den 14.08.13
Ich und Jörn waren gestern in der Hölle. Der Ort nannte sich Platja d'Aro, ein einziger Konsumtempel, der grell-blinkend die Menschen (Zombies) dort affektierte.
Ich kann mir nicht vorstellen, warum man freiwillig an einem solchem Orte sein sollte. Jedoch war das Dalí-Museum nicht viel besser. Quasi ein Paradebeispiel der Fast-Food-Kultur. Menschenmassen rennen im Stechschritt zu verschiedenen Kulturhäppchen und frühstücken sie ab. Geführt vom Reise-Guru, der Weisheiten wie Magenbitter verteilt. Dalí hätte das sicher gefallen (nicht!!!).
Als wir am Strand lagen, machten wir uns über Teenie-Literatur lustig, da zwei Teenies mit solcher Literatur neben uns lagen. Das war nicht feierlich, da wir eine misanthrope Art zu Tage legten, die sicherlich etwas gruselig war. Jedoch müsste jeder Mensch diese Erfahrung lebenslang machen, auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist. Der Weg zum Wasser war heiß, fast folternd. Grobe Sandkiesel pressten sich in die Füße, aber es war uns egal. Nach langen Reisewegen flieht man gerne in kühles Blau, lässt sich treiben, vielleicht auch von salzigem Wasser die Nase spühlen.
Jetzt geht es zur Lagune, natürliche Ästhetik, wie man sie nur träumen kann. Ich werde nochmal träumen und diesen Ort niemals vergessen.
Auf dem Zeltplatz, den 15.08.13
Tag der Abreise
Die Zelte sind abgebaut, die Taschen gepackt und wir stehen kurz davor wieder in die Heimat zu fliegen. Lorenzo lädt uns zu Kaffee und Croissants ein, eine ziemlich nette Geste, wie ich finde.
Im Großen und Ganzen war es eine sehr entspannende Zeit, die die sozialen Disparitäten überwog. Der gestrige Ausblick auf das Mittelmeer war nocheinmal besonders schön. Für das nächste Mal möchte ich mir vornehmen mehr ländliche Gegenden zu besuchen. Sonne, Strand und Drogen sind zwar auch erstrebenswert, jedoch habe ich das Gefühl mehr Impressionen hätte haben können, die mir leider entgingen.
Im Zug von Krefeld nach Aachen
Es ist vorbei.