Mittwoch, 28. August 2013

Negative Emotionen.

Leid und Schmerz sind allgegenwärtige Begleiter des Lebens. In diesem Sinne ist es wichtig zu begreifen, dass wir ihnen nicht entfliehen können. Die einzige Möglichkeit ist das Arrangement mit diesen Gefühlssphären, auch wenn Akzeptanz mal mehr mal weniger in der Natur des Wesens Mensch liegt, gebe ich mich persönlich nie zufrieden mit diesem Zustand der Erkenntnis. Das Streben gilt der Negation meiner körperlichen Existenz, die keine Lösung ist und doch steuern wir alle dem Unausweichlichsten aller unausweichlichsten Situationen mit einer brachialen Gewalt entgegen - dem Tod. Wie lässt sich das mit dem Gegensatz der Nichtexistenz, also der Existenz sprich dem Leben, vereinbaren? Wahrscheinlich gar nicht, woraus die meist irrationalen Handlungen aller Menschen folgen. Jedoch streben wir trotzdem nach sinnlos romantischem Gesülze, wie Ewigkeit, Schönheit oder Vollkommenheit. Die Projektion die sich aus dem Irrtum des Leidenden ergibt, ist die Annahme einer außerhalb unserer Sinneserfahrungen liegenden metaphysischen Existenz, bekannt als Gott. Nur diese absurde Projektion, entstanden aus der mangelhaft qualvoll gescheiterten Spezies Mensch, führt uns auf den Pfad des dunkelsten Arrangements unserer Seele. Einige Prachtexemplare unserer kulturellen Evolution fragen sich nun, wie diese wahrhaftig trivialen Erkenntnisse sich mit der heutigen Leidkultur vereinbaren lassen. Ich stelle fest, wie jeder von uns es implizit auch bemerkt haben müsste, dass der sogenannte Humanismus, sowie der westlich globalisierte neoliberalstische Wertepluralismus die artikulierte Form der metaphysischen Projektion Gott ablöste. Und das nicht seit gestern. Wir sind Kinder unserer Zeit, jedoch können Kinder lernen. Eine Tatsache, die viele theoretisch erwachsene Menschen auf natürliche Weise aus ihrem Lebensalltag negieren, um das Arrangement oder die seelische Negation unseres Selbst (Seele, Sein oder auch andere Wörter und es gibt viele davon) nicht in Gefahr zu bringen, ohne die Niemand leben kann. Auch die bewusste Benennung dieses Umstandes, wird keine Veränderung nach sich ziehen (ich selbst schließe mich nicht aus), da die menschliche Natur dies verbietet. Auch wenn die meisten Menschen den meisten Anderen einen gewissen Grad an Vernunft, Rationalität, etc. zusprechen, kann niemand sich seiner qualvollen Natur entziehen. Der Erste der mir das Gegenteil entgegnet, wird seine erste Lektion auf dem Weg ins Tal der Schmerzen erlernen. Denn Verleumdung ist nicht äquivalent zur Verinnerlichung. Wir müssen den Schmerz spüren, ihn zulassen. Leid muss ertragen werden, eine Sisyphos-Aufgabe. Ich widme mich völlig orientierungslos dieser Aufgabe und stelle fest, dass kein Ende naht. Secundum non datur. Wir alle sind verloren auf dem Weg ins Tal des Schmerzen, des Leids, der Endlichkeit.



3 Kommentare:

  1. wow.
    wow! ich bin so froh, dass ich deinen blog kenne

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  2. ich lese deine texte
    sehr
    sehr
    gerne.

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  3. fühlte mich vom Text angesprochen und über die thematik stolpere ich in Augenblick öfter in meiner Ausbildung.

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