Mittwoch, 24. Oktober 2012

Geburtstagsabfuck.

Und mal wieder ist es soweit. Mal wieder werde ich ein Jahr älter, morgen genau um sechs Uhr. Hat mir meine Mutter mal erzählt, als ich gefragt habe. Natürlich antwortet sie, wenn ich frage. Ich traue mich nur oft nicht zu fragen. Fragen beschäftigen mich in meinem Leben fast so viel, wie Menschen. Vielleicht sind ja Menschen die Antwort auf meine Fragen. Ich weiß es nicht, will's nicht wissen. Werde ich dich je vermissen? Kam mir gerade so in den Sinn. Triviale Gedanken über nichtige Aussagen. Das ist das was mich beschäftigt: Selbstverständliches nicht selbstverständliches sehen, aber trotzdem gedankenlos antworten. Was machen wir bloß mit so einer Generation von Menschen? Am besten vergessen. Habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass ihr irgendwann vergessen sein werdet? Vielleicht ist einer eurer Nachkommen, wenn wir welche haben, so eifrig und führt einen weiten Stammbaum zurück in die Zeit der maximalen Verdummung um über uns zu lachen;  oder zu weinen, weil es nichts schönes mehr auf dieser Welt gibt. Aber dennoch wird eure Person, euer Charakter, also das, was euch ausmacht, in der unendlichen Ewigkeit der Existenz oder auch Nichtexistenz verloren sein. "Man lebt weiter in den Menschen, die einen lieben". Und was ist, wenn diese Menschen sterben? Alles ist endlich, auch wenn es uns Angst macht. Da ändern keine Menschen etwas dran, keine beantwortet unbeantworteten Fragen und vor allem kein Geburtstag.





Happy Birthday, Nils.

Sonntag, 26. August 2012

Monster.


Ein feuchter Atem im meinem Nacken.
Zunge, Zähne, weit're Zacken,
Berühren mich.

Berühre dich!
Nun auch  dieses leise Tacken,
Angst um einen anzupacken.

Ich bin doch christlich,
Dennoch Christ ich
habe dir zu beichten.

Fang nun an umher zu schleichen.
dennoch fraglich,
wenn dann frag' Ich -

Dass ich nicht auf frommste Weisen
lebte, es gibt auch and're Seiten!
Wie soll deine Strafe heißen?

Darf ich dir den Hals zerbeißen,
an dem Körper weiter gleiten,
deinen Torso dann ausweiden?

Welcher Gott würd' das gutheissen,
Mich, den Sünder, zu verspeisen?!
Lass mein Messer in dich gleiten.

Spüre jetzt das kalte Eisen,
mein schwaches Herz in zwei zu teilen.
Es wird wohl nie verheilen.






Älteres Gedicht von mir.

Sonntagswirrwarr.

Guten Morgen Nils, denke ich, während das starke prasseln des Regens mich sanft weckt. Solche Tage sind mir die liebsten. Grauer Himmel, trübe Gedanken und ein Hauch von Unlust. Dieser Hauch weht immer durchs Fenster, wenn ich rauche. Rauchen ist morgens eigentlich ekelhaft, aber irgendwie fuckt es nicht noch mehr ab, als die voraussichtliche Planung des Tages, die immer in meinem Kopf rumschwirrt- oder auch wirrt? Hier unterm Dach bin ich alleine, oder auch nicht, aber ich fühle mich alleine, wenn ich nach draußen schaue. Diese Menschen, dieses Volk der versklavten Seelen, ihre Gedanken vorgegeben weiterdenkend durch die schmalen Straßen huschend, sterbend. Ich schaue von hier oben herunter, ziemlich arrogant, denke ich, denn ich mache es doch nicht besser. Bestenfalls schlechter- verzweifelter Wirrwarr meines Kopfes entspringend, so bunt wie Toilettenpapier. Ich wickel es um meinem Hals, über meine Lippen, Augen und Ohren. Jetzt bin ich schlimmstenfalls besser- hoffnungslose Erinnerungen prägen mein Bewusstsein. Was auch sonst? Was bleibt mir auch sonst, außer Erinnerungen, Erfahrungen, durchzogen von Erscheinung und Täuschung. Ich sacke zusammen, knie auf dem Boden. Gebt mir doch bitte Antworten. Sichere Worte. - Es ist Sonntag, vielleicht auch Montag. Nein, ich bin mir sicher, es ist Montag.









Alkohol ist ´ne komische Sache:
Wenn man traurig ist trinkt man, um zu vergessen. Wenn man glücklich ist, um zu feiern. Und wenn nichts passiert trinkt man, DAMIT etwas passiert!
- Charles Bukowski

Donnerstag, 23. August 2012

Bierdeckelnotizen.

Vorderseite:

Da sitzen und warten... Ein schreckliches Gefühl von gezwungendermaßender Ausgeliefertheit. In der kühlen Luft kann ich die Schwüle vom Nachmittag spüren, die Erinnerung von heute, den Mittag dabei komplett vergessend. Mit der Seele aus den Augen fließen, denke ich. Mit einer Schrotflinte direkt in die Fresse schießen. Der Goa-Schuppen gestern war zu krass, hat mich weggebeamt. Ich schmecke gerne Gefühle, gerne Erinnerungen, auf meiner Haut und rieche Angst, Verzweiflung, Aggressivität mit meinen Ohren. Ich ficke gerne-


Rückseite:

Stell Dir vor einen Text auf die Haut zu tätowieren. Nicht nur sonen Zweizeiler, wie bei Jacky aus dem Osten. Ich will jeder sein, jeder soll ich sein. Dann denke ich nicht mehr so klar, aber bin mir einig. Ich beiße gerne, schreie gerne, hab die Kleine gerne. Es ist so bedenklich, wie wir jetzt leben, es fühlt sich aber so gut an. Gefühle zu fühlen ist wichtig, auch von anderen Menschen, die es verdeint haben. Nicht wie diese Roboteraffen-




Dienstag, 7. August 2012

kalt Träumen.

Es ist kühl. Sommernächte können so wunderbar kühl sein, obwohl es warm ist. Der klare Himmel versteckt sich hinter dem Mond. Er lächelt mich an, ich lächle zurück. Ich träume, er träumt, sie träumt, sie träumen. Die Fenster der Menschen sind dunkel und manche funkeln in die Sommernacht, wie kleine Sterne- doch ich scheine wie der Mond. Träume in Sommernächten sind andere, sie sind ganz besonders. Besonders gerne träume ich absurd. Wie paradox, dass doch gerade im Traum nichts absurd ist. Absurdität gibt es nur in der Realität. Ist Realität absurd? Ich sehne mich doch so nach dem Wahren, nach dem Richtigen, dass das Wahre und das Richtige, unwahr und unrichtig erscheint. Der Mond scheint auch in mich hinein, so wie mein Traum aus mir herausscheint, wie ich als Mond aus dem Fenster. Bin ich nun der Mond, der Traum oder gar Ich? Ich weiß es nicht. Wissen denke ich nur punktuell zu wissen, wenn ich gerade bin. Wann bin ich denn? Ich bin, wenn ich scheine, wie der Mond. Ich bin, wenn ich träume, wie die Sterne. Ich bin, wenn ich Ich bin, wie Ich. Es ist halb vier Uhr morgens. Sollte ich nicht nun träumen? Nein, denke ich. Ich scheine lieber oder bin ich lieber Ich? Jetzt sicherlich nicht. Scheinen ist warm, der Schein wärmt mich. In der kühlen Sommernacht, bin ich nur Ich, wie ich scheine und träume. Du kannst nicht mehr aufwachen, denn du träumst, wie du scheinst, wenn ich Ich bin. Ich rüttel dich, versuche dich zu wecken. Vielleicht wache Ich auf, vielleicht auch du. Ich hoffe, dass wir uns morgen sehen, gegenüber stehen. Denn das ist kein Traum- es ist ein kalter Traum.






Mittwoch, 18. April 2012

Down

Stumme Stimmen singen in meinem Ohr längst vergessene Lieder im Chor. Ich fühle mich so downgegraded, wie die Erfinder der Facebookchronik - niemand will sie haben. Ich rauche Lucky Strike Kippen, aber ohne die bösen Horrorzusätze, damit der Geschmack noch abgefuckter ist. Wenn ein Mensch sich verletzt, setzt sein Gehirn aus und ein Automatismus fängt an die Wunde zu versorgen. Blut tropft, unser Lebenselexier und ich schaue es gelassen an, wie ein Romantiker die Natur anschaut und doch ist Blut unnatürlich, denn es ist dicker als Wasser, denke ich.
Habe mir grad Essen aufgewärmt, aus der Dose. So Dosenfraß wird vermutlich unterschätzt, schmeckte gar nicht so schlecht mit ein paar Gewürzen. Würze bräuchte ich auch öfter für mein Leben, denke ich und streue Salz in die Wunde. Das Salz der Welt ist Zucker, doch ich bin Diabetiker.
Downphase beendet, over and out.




Lutsch mir doch den Schwanz.




Montag, 26. März 2012

Chancengleichheit.

Chancengleichheit. Was bedeutet dieses Wort eigentlich, dachte ich und ging spazieren, guckte währenddessen in den schwarzen Himmel, der so viel Kälte ausstrahlte, dass ich gar fror. Normalerweise ist ein blauer eher mein Favorit und doch schätzte ich dieses Spektal als sinnvoll ein. Der Himmel kann ja nicht immer blau sein, nicht immer Lachen, nicht immer glücklich sein und doch möchte ich es so sehr. Wer konnte mir diesen Grundsatz vom rechten Maß der Mitte besser vermitteln als Fräulein Mutter Natur, die natrülich immer bestrebt ist diesen zu erfüllen? Ich kratzte mich am Kopf, wollte überlegen, wollte klug sein und schaffte es nicht.
Das Umfeld ändert sich und ich mich mit ihm. Der Wald hatte mir immer schon Freude bereitet, schon als kleiner Junge zwischen den großen starken Bäumen gelaufen, auch versteckt. Sie schützten mich vor Schranken, vor eiskalten Blicken, vor der schneidenen Luft. Es war immer kühl hier und die Menschen waren auch so, obwohl sie in der Stadt lebten, wenn man es Stadt nennen konnte, was eigentlich ein Dorf war. Trunken von der Luft, gar berauscht sah ich einmal eine Kerze, auf dem Wasser des Sees. Eine Kerze, so hell, dass sie die Dunkelheit fernhielt, mich wärmte, ich mich fügte. Sie sagte mir, dass mir eine trostlose Zeit bevorstehe. Ich müsse stark sein, tapfer sein, weiter machen. Immer nur weiter, ohne Begründung, weiter und weiter.
Diese ganzen Eismenschen, dachte ich. Kühl geworden in ihren Herzen, atmen kalte Luft ein und aus, wieder ein und aus mit ihren zugefrorenen Lungen. Arbeiten wie Eismaschinen in den Tag hinein, vergessen das Leben, lieben nichtmal sich, gar niemand hat Liebe übrig für irgendjemanden. Halb so wild, denke ich, denn sie merken es noch nicht einmal. Und wenn sie es merken würden, kämen sie damit nicht klar, davon bin ich überzeugt.
Ich solle doch nicht so viel träumen, wird mir immer gesagt. Die Realität akzeptieren. Aber ich weine für jenen Menschen, dem dieses Schicksal seines ist. Akzeptieren ist leicht, aber sein Herz öffnen und zu ändern bedarf es wahren Muts. Jeder Mensch hat die Möglichkeit seine Zukunft so zu gestalten, wie er es möchte. Das Unmögliche zu wagen und Regenbögen an den tristen Himmel zu malen, als wäre ich, jener Mensch, der den Pinsel des Schicksals in der Hand hält, nur noch malen muss. 
Ich beneide manches Mal Menschen, die schön sind. Schönheit ist wahrscheinlich eine der wenigen Eigenenschaften, die nicht gleich verteilt sind und doch habe ich irgendwo selber die Verantwortung, die Möglichkeit gutassehend zu sein. Auch wenn ich nur innerlich schön bin, reicht das vollkommen aus. Denn ich suche mir meine Menschen aus, ich bin Menschenfänger. 
Zusammenfassend kann ich nur Gott fragen, ob das Chancengleichheit ist. Erkennen zu können für wen ich weinen oder lachen soll?

Donnerstag, 22. März 2012

Mal wieder...

Mal wieder schreiben. Mal wieder glücklich sein. Mal wieder lachen. Mal wieder weinen. Mal wieder kiffen. Mal wieder träumen. Mal wieder malen. Mal wieder gehen. Mal wieder sehen. Mal wieder auf Bäume klettern. Mal wieder auf der Mofa brettern. Mal wieder singen. Mal wieder tanzen. Mal wieder springen. Mal wieder Schranken.

Einfach mal die Dinge wieder tun, die man sonst nicht macht. Auch wenn ich es nicht will und trotzdem lach'. Schach, ein Spiel der alten Könige und wenn ich auch selten höfliche Törichte finde, die so sind wie ich. Königlich noch nie gewesen und trotzdem geben anstatt viel zu viel zu nehmen. Meine armen Meinigen. Ich sag nur Amen in der Kirche und flüchte. Letzte Sprüche in der Küche, es ist aus.

Mal wieder leben. Mal wieder streben. Mal wieder denken. Mal wieder fühlen. Mal wieder in toter Erde wühlen. Mal wieder den Ernst des Lebens spüren...